50 Jahre Treue Husaren
Gegen Ende der Faschingssession 1954/55 wurden sie gegründet. Sie entlehnten sich ihren Namen den gleichlautenden Karnevalsvereinen aus Koblenz und Aachen und fügten für sich 1. Bayerisches Husarencorps 1955 hinzu. Der Hauptzweck dieser neuen Vereinigung war ganz gezielt die Wiederauferstehung der mehrfach eingeschlafenen Fürther Faschingszüge, die aber damals schon keine Werbeumzüge werden sollten. Es fing ganz bescheiden an, mit einem Gründungsumtrunk im damaligen Cafe Köllsch, der heutigen Bauern Beiz´n, Ecke Most- und Hallstraße,anno 1955 mit den Herren Fritz Bölian, Jacob Memmerts, Paul Rauschenberger und Hans Kaiser, nebst den dazugehörigen Damen
Die vier Gründer wechselten sich in der Vorstands- sowie Sitzungsleitung ab, gründeten ein Extrablatt als Husarenzeitung und stifteten als ersten Orden einen Maßkrug mit dem Schriftzug „Treue Husaren“. Dem jeweiligen Sitzungsleiter stand als Zeichen seines Amtes der einzige Maßkrug mit der Aufschrift „§ 11“ zu.
Nur zwei Exemplare der Husarenmütze wurden geschaffen, an deren vorderer Spitze als Zeichen ein gebogener Rathausturm hing, das Wahrzeichen der Treuen Husaren durch ihre Geschichte. Eine dieser Mützen wurde dem damaligen Oberbürgermeister Dr. Bornkessel als Ehrengabe überreicht, die Zweite befindet sich heute im Vereinsfundus. Die erste Husarenveranstaltung fand im Sportheim der Spielvereinigung im Ronhof statt. Das erste Sommerfest des Vereins lief am 13. August 1955 unter dem Motto „Mexikanische Nacht“ über die Bühne. Das Gründungsjahr diente dem Aufbau und der Festigung der inzwischen geschlossenen Freundschaften mit anderen Faschings-vereinen wie der CFK, AK 04, Blau-Rot Unterasbach. Man wollte weder mit den Kleeblättern noch mit anderen Faschingsvereinen in Konkurrenz treten, deshalb stellte man nur eine Organisationsverwaltung auf die Beine, um den Fürther Faschingszug zu neuem Leben zu erwecken. Und siehe da, vom Faschingsdienstag 1956 an, liefen sie alle Jahre, die Fürther Gaudiwürmer, durch die Stadt.
Freilich war das nicht Husarenverdienst alleine, viele kamen und halfen, viele mühten sich und alle hatten schönen Erfolg. So langsam wurde aus der losen Organisations-verwaltung ein Verein. Sie schafften sich schwarze Hosen und rote Litewkas an, setzten sich weiße Tschakos auf den Kopf und übten erste Tanzschritte ein.
So entstand übergangslos die berühmte männliche Husarengarde. Aus den Herren, die keine Gardeschritte mehr machen konnten, rekrutierte sich allmählich ein Elferrat, der sich um Auftritte und deren Durchführung zu kümmern begann. Große Bälle fanden im Geismannsaal statt.
Große Dekorationen wie das rote Schloß, das grüne Schloß 1958, dessen Schloßherr Ferdinand von Volpelius, mit seinem Präsidenten, Gastgeber von 23 Narren-präsidenten und 10 fränkischen Prinzenpaaren war. Die KG Grün-Gelb Karthause Koblenz ließ ihre komplette Mannschaft zu Ehren der Treuen Husaren erstrahlen. Im Rahmen dieses Besuches, der 3 Tage dauerte, fand auch die Standartenweihe der Husaren statt. In einem Jahr mehr, im anderen weniger erfolgreich, Auftritte, Eintritte, Vorstands- und Präsidentenwechsel, so zeigte die Narrenzunft sein allzu menschliches Gesicht. Ganz früh schon lehnten sich die Husaren an den Landesverband Franken im Bund Deutscher Karneval an (Nr. 16/682).
Viele Gesellschaften reichten sich freundschaftlich die Hand. Das Jahr 12 (1967) war ein schwarzes Jahr; in der Kasse waren einige tausend Mark zu wenig und Rechnungen waren offen. Irgendwo hatte man sich verkalkuliert und die Sonne schien den Husaren unterzugehen. Aber siehe da, zwei Husaren brachten die Husaren wieder auf die Pferde, sie finanzierten die Steigbügel aus eigener Tasche und ließen zu Neuem antraben. 1968 ahnten die Herren aber auch, daß der Gründungstraum, der alljährliche Faschingsumzug ein letztes mal durch die Straßen der Stadt jubeln sollte. Zu groß waren die Widerstände geworden, zu groß die finanzielle Belastung, zunehmend kleiner die Spendenfreudigkeit, was die Stadt geben konnte, reichte gerade für die Sicherungsmaßnahmen am Zugweg und die Zugversicherung. Die Kapellen haben für billiges Geld gespielt, CFK und Narrlangia Rot-Weiß beteiligten sich mit starken Gruppen, doch nach Abrechnung der Kassierer blieben die Zahlen stark rot. Nirgendwo war Hoffnung auf die Überwindung der Misere. In der „Großstadt“ Nürnberg zeigten sich die gleichen Sorgen, die gleiche zuglose Zukunft. Der Zug war bis in die siebziger Jahre tot. An Aufgabe war jedoch nicht zu denken. Husaren und CFK stets schwebend zwischen Miß- und Vertrauen, bald Konkurrent, bald Narrenbruder, taten sich zusammen und brachten Faschingsstimmung auf städtisches Podium auf der Fürther Freiheit unter das Publikum, mit ganz sanfter Stadtunterstützung.
Die Husaren waren stolz auf ihre Truppe: zehn stramme Burschen und das Juwel der Treuen Husaren, das Tanzmariechen. Durch den Ablauf eines Auftrittes bedingt, kamen dann zunächst einmal zwei Pagen zur Mannschaft, später wurden dann vier Pagen daraus. So schlichen sich fast unmerklich die Damen in die Männerwelt der Husaren. Die Konsequenz daraus: In der Session 1970/71 wurde eine Mädchengarde mit roten Litewkas, weißen Taschakos und schwarzen Röcken mit roten Stiefeln aufgebaut. Nur innerhalb des Vereins schleuderte die Politik ein bißchen viel, mancher ging erschreckt, mancher Verdiente wurde gegangen, nur gehen wollte das nicht auf Dauer, denn die vielen Fortgänge gegen wenige Zugänge brachten keinen Übergang, sondern Furcht über den Ausgang. Trotzdem liefen die schon traditionellen Veranstaltungen der Husaren in normalem Stil ab und wurden nicht vergessen. Der Husarenball und der Manöverball, das Fischessen, der alljährliche Vereinsausflug und vieles mehr.
1972 veranstalteten die Treuen Husaren den ersten Kirchweihball am Vorabend der offiziellen Kirchweiheröffnung. Die Session 1973 wurde durch viele Aktivitäten die erfolgreichste in der jungen Vereins- geschichte. In dieser Kampagne paßte einfach alles zusammen. Ein Galaball, bald nach Sessionsbeginn, brachte gesellschaftlichen Erfolg großen Stils; die Presse reagierte, indem sie den tiefgreifenden Stilwandel zum gesellschaftsreifen, auf dem Parkett sich glänzend präsentierenden Verein liebevoll mit „Treulose Husaren“ und damit auf das Fehlen der früher oft vom Publikum gerügten rauhen Husarenritte anspielte.
Mit steigendem Jahresetat wurde auch das Risiko der Vorstandschaftsmitglieder größer, denn nach 19 Jahren waren die Husaren noch immer nicht e.V. Freunde wurden zu Mahnern, eine e.V.-Satzung zu erstellen und ein immer mögliches Verlustrisiko auf Vereinsbasis zu heben.
Der Sonderorden „Schwarzer Husar“ mit Ernennung zum „Ehrenrittmeister“ wurde geschaffen und bisher nur an zwei Personen verliehen und zwar an unseren Alt-Oberbürgermeister Kurt Scherzer und an den ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Franz Josef Strauß und anläßlich unserer 50-Jahrfeier wird diese Auszeichnung wieder ins Leben gerufen.
Der Narrenbruder CFK hatte kein Prinzenpaar, keinen Vorstand und keinen Präsidenten finden können. So führten mit Friedrich I und Gerda I die Husaren zum ersten Mal in Ihrer Geschichte absprachegemäß ein Fürther Prinzenpaar. CFK-Sekundarvorstand Günter Bergan und Senator Hanni Hannweg legten beim neutralen Sitzungsleiter Walter Ross, als stellvertretenden Regionalpräsidenten der FEN Franken, mit dem Präsidenten der Treuen Husaren und dem Prinzenpaar in neun Sitzungen die Kooperationspläne fest und alles in allem war bei der CFK und den Husaren der Wille geweckt, auf Langzeit ernsthaft zu kooperieren. Der zweite Galaball, gemeinsame Auftritte in Nürnberg und Erlangen, im Nürnberger Landgericht und eine Sitzung im Stehen in der Jugendstrafvollzugsanstalt Lichtenau/Ansbach brachten den Husaren eine Imagespritze und der Masse ein Manko.
Im zwanzigsten Jahr ihres Bestehens wurde endlich ein e.V. aus den Treuen Husaren. Die Herren Berry, Rohmer, Ross und Schwarzbach erstellten eine formgerechte Satzung, die von den Mitgliedern angenommen und in das Vereinsregister eingetragen wurde. In der Session 1975/76 stellten die Treuen Husaren erstmals das Kinderprinzenpaar der Stadt Fürth. Diese Tradition hat sich bis heute in ununterbrochener Reihenfolge fortgesetzt. Die Kooperation mit den Kleeblättern funktionierte mal gut, mal weniger gut, und so wurde das Ende der Zusammenarbeit 1979 hingenommen.
Es steht eine große Session bevor, 25 Jahre Treue Husaren. Wer hätte das gedacht, nach dem vielen Auf und Ab. Erstmals seit Bestehen der Treuen Husaren nahmen die Aktiven am Kirchweihumzug teil. Viele Zuschauer, die die Straßen der Stadt säumten, konnten bereits von Weitem an den roten T-Shirts mit der Aufschrift „Treue Husaren“, an den 3 Reitern hoch zu Ross und an der Standarte sehen, daß die Husaren zur Fürther Vereinsgeschichte zählen. Die Bürger stimmten längs des Zuges mit Fürth
Aha ein. Im gleichen Monat, nämlich am 20. Oktober 1979 fand der Jubiläumsball in der Hochburg der Treuen Husaren, im Saal des Hotels Schwarzes Kreuz statt. Extra zu diesem Fest wurden Bierkrüge geschaffen, die an das Gründungsjahr 1955 erinnerten. Vom Frühjahr des gleichen Jahres an waren die Husaren z.B. beim Tanz in den Mai bei der Narrlangia, bei der Bergkirchweih „Narren am Berg“, beim Frühlingsfest der Eibanesen, an Pfingsten beim Wandertag des German-American Wanderclubs Nürnberg, beim Pokalschießen in Schopfloch, beim Sommerfest der Narrhalla Schwarz-Weiß, beim Sommernachtsball in Spalt, beim Grillfest in Allersberg und vielen Veranstaltungen befreundeter Faschingsgesellschaften unterwegs.
Unter dem Motto, 91931 Tage startete man am 11. November in die fünfund-zwanzigste Faschingssession mit einem kräftigen Früh- schoppen, dem sich über-gangslos die Dämmerung anschloß. Als neu geschaffener Sonderorden, der soge-nannte Gagorden – der Erlös geht an die Jugendarbeit unseres Vereins – wurde allen ein feuriger Husarenkuß in flüssiger Form überreicht. Am 13. Januar 1980 in-thronisierte man das Kinderprinzenpaar der Stadt Fürth.
Es folgte am 19. Januar die Husarenhochzeit, am 23. Januar das erste Narrentreffen, wozu alle fränkischen Gesellschaften geladen wurden, der Schlafwandlerball am 30. Januar und der Kehraus am 19. Februar 1980. Dazwischen lagen viele viele Auftritte bei Vereinen in Fürth und dem Umland.
Aus einer Not geboren, fand in der Kampagne 1981/82 das erste fürstliche Wol-pertingeressen im Bauernhäusla in Wachendorf statt. Eine stattliche Anzahl von Prin-zenpaaren, Präsidenten und Vorständen vieler Faschingsvereine trafen sich damals. Inzwischen wurde das Wolpertingeressen zu einer Tradition der Treuen Husaren. In der gleichen Session verabschiedeten sich die Treuen Husaren mit vielen Kar-nevalisten, Freunden, dem Spielmannszug der lustigen Wenden von der letzten Stra-ßenbahn, die zwischen Nürnberg und Fürth fuhr. Oberbürgermeister Kurt Scherzer erhielt bei einer Stadtratssitzung vom Fürther Kinderprinzenpaar Goldmünzen überreicht, um die roten Zahlen im Haushaltsplan leichter in schwarze Zahlen zu verwandeln. Sage noch einer, Geschichte wiederhole sich nicht. Der Verein, die Vorstandschaft, das Präsidium, die finanzielle Situation, alles hatte sich zum Positiven entwickelt, und so konnte man beruhigt in die Zukunft sehen.
Die Session 1982/83, die 104 Tage, 12 Stunden und 49 Minuten, das sind 2508 Stunden und 49 Minuten, oder 150.259 Minuten oder 9.031.740 Sekunden, dauerte, ging mit dem Geldbeutelwaschen zu Ende. Mit tatkräftiger Unterstützung der Fürther Berufsfeuerwehr, bei bitterer Kälte, alle Brunnen waren zugefroren, rückte sie mit einem Tankwagen und riesigem Rohr zum Helmplatzbrunnen aus.
Nach einer kurzen Pause ging es am 30. April 1982 zum Vereinsausflug nach Furth im Wald. Im Gasthaus Himmelreich wurde genächtigt, das heißt besser nicht genächtigt. Hier gäbe es noch viel zu erzählen, über ein wohlbeleibtes männliches Mitglied, bissige Frauen oder einer Frau, die nicht von ihrer Weinpfeife ließ. Aber es schweigt des Sängers Höflichkeit.
Es folgten noch viele vereinsinterne Feste während des Jahres. So zum Beispiel sei an das Sommerfest am 24. und 25. Juli erinnert. Petrus meinte es auch dieses Mal nicht gut mit den Treuen Husaren. Trotzdem ließen wir uns von diesem Nichtkarnevalisten –Petrus – unsere gute Laune nicht verderben. Gegen Mitternacht wurde doch noch alles sauer. NEIN, nicht die Husaren, sondern die in vielen Stunden vorbereitete Gulaschsuppe.
Neben der Dämmerung, dem Start in die Session 1982/83 folgten die inzwischen schon zur Gewohnheit gewordenen Veranstaltungen der Husaren. Neben dem Jahres-orden, dem Gagorden, sorgten sich die Husaren um den Fortbestand des bayerisch/ fränkischen Volksstammes.
Nachdem sich FJS anschickte Kanzler zu werden, erklärte Seine Durchlaucht, der Landesfürst von Frankonien:
An Kenich kenna ma se nimmer leisten, so will i mit
meiner Kuni – Landesmutter – eich alle vor de Breißn bschützn.
Deren Antwort war:
Frauen in Franken, geht mit Euren Männern öfters ins Bett,
dann lassen sie das Wirtshaus eher weg.
Am 7. Februar 1983 fuhr eine große Abordnung der Treuen Husaren in die Staatskanzlei nach München, um Ministerpräsident Franz Josef Strauß zum „Ehren-rittmeister der Treuen Husaren“ zu ernennen und ihm den Sonderorden „Schwarzer Husar“ zu überreichen.
Neue Ideen wurden geboren. Ein Tollitätentreffen, eine Veranstaltung in der sich Kar-nevalisten in großem Rahmen einer breiten Öffentlichkeit präsentieren konnten. Dafür hat sich ein Möbelhaus, das zu der damaligen Zeit einen Elch im Firmenemblem hatte, angeboten. Inzwischen ist das Tollitätentreffen umgezogen in den City Center Fürth.
Und schon feierten die Treuen Husaren ihr dreißigjähriges Bestehen. 1984 wurde der langjährige Präsident K. Wenzel anläßlich seines Rücktritts zum Ehrenpräsidenten ernannt. Die Treuen Husaren nahmen am Richtfest der Arge City-Center teil.
Für das dreißigjährige Jubiläum wurden erneut Jubiläumskrüge geschaffen. Nach dem 11.11.1984, der auf einen Sonntag fiel, bot es sich an, pünktlich um 11 Uhr 11 auf der Terrasse des Schwarzen Kreuzes den Fasching mit Glockengeläut zu beginnen. Bei dieser Veranstaltung wurde dem damaligen Oberbürgermeister Uwe Lichtenberg, die traditionelle Narrenmütze überreicht. Rathausstürme folgten. Besonders gut in Erinnerung blieb allen der Sturm in Wilhermsdorf.
Dort kamen die Sünden der Gemeinderatsmitglieder ausführlich in karnevalistischer Form zur Sprache. Das Tollitätentreffen brachte im bereits genannten Möbelhaus 1.820 kg. Lebendgewicht der Prinzenpaare auf die Waage.
Die Torwache der Treuen Husaren hielt bei bitterer Kälte vor dem Fürther Rathaus Wache. Sie hatte den Auftrag, dafür Sorge zu tragen, daß bis zum Faschingsende kein Narr das Rathaus betritt, es sei denn, er befindet sich bereits darin. Nach dieser Session trat der Interimspräsident zurück. Sepp Joachimsthaler wurde Präsident, ein Amt das er bis 1999 mit Leben erfüllte. Dabei stand eine große Anzahl Aktiver zur Seite.
In der Kampagne 1985/86 fand als Höhepunkt die zweite gemeinsame Prunksitzung der Treuen Husaren und der CFK in der Fürther Stadthalle statt. 1986 treten die Husaren erstmals im City-Center Fürth auf. Daraus entwickelte sich das allseits bekannte und beliebte Tollitätentreffen. Vor breitem Publikum präsentierte sich unsere Gesellschaft mit einem Vierstundenprogramm unter Mithilfe vieler befreund-eter Faschingsgesellschaften.
Die Jahre gingen dahin, unsere Gagorden wurden immer beliebter, schwerer zu löten, der Ideenreichtum florierte dank der Mitwirkung aller Aktiven und Vorstands-mitglieder. Die Jahresorden wurden schon seit Jahren gesponsert, die Presse wurde gegenüber dem Brauchtum –Fastnacht – freundlicher, das Männerballett machte als die „Trüffel – Schnüfflerschweine“ Furore, und das Fanfarencorps blies als „Viel- harmoniker“ kontinuierlich falsch. Alljährlich wurde das Kinderprinzenpaar der Stadt Fürth inthronisiert, eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, des Handels, der Politik oder der Wirtschaft zum Chevalier geschlagen, Wildhüter anläßlich des Wolpertingeressens ernannt und vieles mehr. Beim jährlichen Rathausempfang des Oberbürgermeisters wurde ihm am 11. Februar 1988 ein dickes Fell (Schaf), sowie 16 Millionen Mark zur Deckung des städtischen Defizits überreicht.
Mit Stolz können die Treuen Husaren sagen, nirgends in Nordbayern treffen sich so viele Prinzenpaare und Karnevalisten wie beim Tollitätentreffen im Fürther City-Center. Alljährlich warten die Narrenbrüder auf das Wolpertingeressen, ein Abend mit wenig Programm, der dazu dient, sich besser kennen zu lernen, zu unterhalten, Erfahrungen auszutauschen, einfach Mensch zu sein und sich vom Stress der abgelaufenen Session zu erholen.
Die dreißigjährige Session wurde dank der neuen Mitglieder, der Aktivitäten aller Husaren ein Erfolg. Beim Rathausempfang wurde unserem Chevalier und damaligem Oberbürgermeister Uwe Lichtenberg das Symbol der Stadt – Bad Fürth – die Gaggalasquelle überreicht.
Vanessa Eichmüller die 100.000ste Einwohnerin Fürths, wurde wenige Wochen nach ihrer Geburt zum einzigen Ehrenmitglied der Treuen Husaren auf Lebenszeit ernannt. Die Schandmauer fiel, einige Vorstandsmitglieder fuhren in die jetzigen neuen Bundesländer und nahmen Kontakt mit dem Schneeberger Carnevalsclub im Erzge-birge auf. Gegenseitige Besuche, nicht nur in der Faschingszeit waren an der Tagesordnung, persönliche Freundschaften wurden aufgebaut.
Am 11.11. um 11 Uhr 11 wurde der Rathausschlüssel vom Bürgermeister der Stadt Schneeberg an den Präsidenten des CCS vor breitem Publikum auf dem Marktplatz übergeben. Über 50 Husaren waren mit dabei. Abends bei der Dämmerung überreichten wir die Freundschaftsrolle, als Gegengeschenk bekamen wir ein großes Bild mit den Herren Lenin, Stalin, Marx und Engels.
Nach 50 Jahren waren sie froh, sie an uns los zu werden. Mitglieder und Aktive kamen und gingen, aber stetig ging es bergauf, auch finanziell dank der Unterstützung aller unserer Freunde, Gönner und Sponsoren.
1993 erfolgte ein Riesenschritt nach vorne. Die Treuen Husaren konnten anläßlich der Fürther Kirchweih auf dem Parkplatz unseres Chevaliers Roland Fiedler (Modehaus Fiedler) das Kirchweihzelt bewirtschaften. Viele Tage Arbeit, der Einsatz aller machte sich bezahlt. In der darauffolgenden Session hielt auch die moderne Technik bei den Treuen Husaren Einzug. Licht- und Beschallungs- anlagen wurden erneuert bzw. aufgestockt, ein PC wurde angeschafft u.v.m.. So konnten wir getrost dem nächsten Höhepunkt unseres Vereins, dem vierzig-jährigem Jubiläumsjahr entgegenblicken, welches wir mit einem Jubiläumsball am 11. Februar 1995 in der Fürther Stadthalle feierten. In unserem Jubiläumsjahr konnten wir auch ein besonderes Ereignis feiern, eine von vielen Hochzeiten zwischen Mitgliedern unseres Vereins.
Am 16. September 1995 waren wir anläßlich der 10-Jahresfeier vom City-Center Fürth eingeladen. Auch konnten wir die Bewirtung des Kirchweihzeltes auf dem Fiedler-Parkplatz fortsetzen. Am Kirchweih-Sonntag veranstalteten die Husaren in ihrem Kirchweihzelt wieder das traditionelle Schafkopfrennen mit wertvollen Preisen. (Fernsehgerät, Fahrrad, Zinnkrüge usw.)
Unser Vereinsausflug der Aktiven führte uns dieses Jahr wieder nach Krimml im Pinzgau, in die allseits bekannte Herberge, wo wir drei fröhliche und unterhaltsame Tage verbrachten. In der Session 1997/98 war die Stadt Fürth zum „Bayern Champions“ nach München eingeladen, der Gegner war die Stadt Passau. Eine Frage bei diesem Städtewettstreit lautete:
„Gibt es in Fürth – was in Bayern einzigartig ist – ein Wolpertingeressen ?“
Der Oberbürgermeister von Passau, Schwester Renate und Kleo Kretschmar meinten „NEIN“ – das war ein Fehler und der Punkt ging an Fürth.
Unser ältestes Mitglied „Heinz Hanne“ beging am 6. Juli seinen 80. Geburtstag.
Im Februar 1999 legte unser langjähriger Präsident Sepp Joachimsthaler sein Amt nieder. Für die laufende Session 1998/1999 übernahm kommissarisch Harald Schumann dieses Amt.
Ab der Session 1999/2000 wurde dann Franz Fritz zum Präsidenten der Treuen Husaren berufen und dies wurde auch in der Neuwahl im April 2000 bestätigt. Bei dieser Neuwahl wurden Tanja Westphal, Stefan Westphal, sowie Georg Rupprecht neu in die Vorstandschaft gewählt. Im Oktober 1999 schloss sich eine Latein-Formation den Treuen Husaren an. Damit war unser Verein der erste Verein mit einer solchen Showtanzgruppe.
Auch nach der 50 Jahrfeier haben sich die Treuen Husaren nicht auf ihren Erfolgen ausgeruht, sondern nach dem Motto „wer rastet, der rostet“ sich weiterhin bemüht, den Fürthern den Fasching schmackhaft zu machen. So ist es uns gelungen, für unsere Prunksitzungen der letzten Jahre durch Funk und Fernsehen bekannte Künstler, wie Brigitte Träger, die Gebrüder Narr und unseren Freund Düringer zu verpflichten.
Die Treuen Husaren haben ihre Aktivitäten nicht nur auf das Karnevalistische beschränkt, sondern haben für einen Faschingsverein völliges Neuland beschritten. Nachdem sich der Verein an verschiedenen Veranstaltungen mit Verkauf von Speisen und Getränken beteiligte, wurde die Anschaffung eines Verkaufshängers beschlossen.
Unser Chevalier Georg Huber (der billige Jakob) stellte uns einen Verkaufshänger zur Verfügung. Dieser wurde in Eigenregie zu einem Verkaufshänger mit Schankanlage, Grill und Ausgabetheke umgebaut. Es ist uns gelungen, diesen Anhänger bei diversen Veranstaltungen – Fürth-Festival, Autobahnskate, Wandertage, Blumenfest in Röthenbach einzusetzen.
Ab dem Sommer 2005 veranstalteten die Treuen Husaren, mit Unterstützung unserer Ehrenmitglieder Christa und Walter Schwarzbach ihre ersten DVV – Wandertage. Nachdem wir an unseren ersten Wandertagen bereits über 850 Wanderer begrüßen konnten, entschlossen sich die Treuen Husaren, diese DVV-Wandertage zu einer bleibenden Einrichtung zu machen.
Bei unseren diesjährigen 5. DVV-Wandertagen konnten wir ca. 1.000 Wanderer in Fürth begrüßen. Bedingt durch die rege Beteiligung der Wanderer, wir konnten 48 Wandervereine aus ganz Süddeutschland begrüßen - darunter Gäste aus Stuttgart, Frankfurt/Main, Aschaffenburg, Marburg und sogar aus München – haben wir uns entschlossen, einen zweiten DVV – Wandertag zu veranstalten und zwar an Himmelfahrt. Die kleine, aber sehr aktive Wanderabteilung der Treuen Husaren ist jedes Wochenende unterwegs, um bei befreundeten Wandervereinen die 5 km oder 10 km Strecke zu absolvieren und somit die Vereine zu einem Gegenbesuch zu veranlassen.
Anlässlich der 1.000-Jahrfeier der Stadt wurde von den drei Fürther Faschingsvereinen eine Stadtgarde ins Leben gerufen. Sie bestand aus jeweils 5 Mädchen bzw. Jungs der 3 Fürther Gesellschaften. Was niemand für möglich gehalten hatte, die 3 Fürther Faschingsgesellschaften arbeiteten zusammen – ohne Stress. Die Auftritte der Stadtgarde waren ein durchschlagender Erfolg.
In all den Jahren waren auch unsere Kinderfaschingsveranstaltungen für Klein und Groß ein Erfolg, ob in der Pegnitz-Turnhalle oder im Elan. Bis zum heutigen Tag gehören die Veranstaltungen der Treuen Husaren, ob Dämmerung, Prunksitzung mit Chevaliers-Ernennung, Inthronisation des Fürther Kinderprinzenpaares, Wolpertingeressen mit Wildhüterernennung und die zahlreichen Kinderfasching in Fürth und Cadolzburg zu den karnevalistischen Höhepunkten in Fürth und Umgebung.